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Noch mehr Flüssiggas und noch mehr Gasleitungen?

Klimagruppe Friesische Wehde lädt zu 2 Vorträgen ein
(im Rahmen der Aktionswochen des Netzwerk Energiedrehscheibe)

Die Klimagruppe Friesische Wehde hat sich schon vor einiger Zeit dem Netzwerk Energiedrehscheibe in Wilhelmshaven angeschlossen. Im Netzwerk engagieren sich 23 Umwelt- und Klima-Gruppen gemeinsam für den Klimaschutz in unserer Region, es steht für den achtsamen Umbau des Energiesystems auf Erneuerbare Energien aus Sonne und Wind. Darunter sind große Verbände wie die Deutsche Umwelthilfe, BUND, NABU und Greenpeace.

Das Netzwerk veranstaltet unter dem Titel „Ein Kessel Buntes“ Aktionswochen vom 25.08 – 29.09. 2024 in Wilhelmshaven und anderswo. Die Klimagruppe Friesische Wehde ist dabei und hat 2 Vorträge in Zetel organisiert, die Informationen zu den kritischen fossilen Energieträgern bieten, konkret: den Risiken und Folgen des Imports von Flüssiggas (LNG) in Wilhelmshaven und zu den Gasleitungen, die aktuell von verschiedenen Unternehmen durch Friesland geplant und gebaut werden.

„Mit diesen Veranstaltungen möchten wir die Fragen aufgreifen, die von Bürger*innen an uns herangetragen wurden zum Thema LNG und Gasleitungen“, so die Klimagruppe. Die Aktiven in der Gruppe verstehen sich als Informationsvermittler zu Klima-Themen und möchten Gelegenheit bieten, sich über das Thema Gas zu informieren und eine Meinung zu bilden.

Beide Vorträge finden in der Alten Feuerwehr in Zetel am Markthamm statt. Die Klimagruppe freut sich auf interessierte Menschen, denen diese kritische Entwicklung auf dem Energiesektor mit ihren Folgen für unsere Region nicht gleichgültig ist. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

19. September, 19:30 Uhr, Alte Feuerwehr Zetel

Nationaler Gasnetzausbau, patriotische Pflicht und lokales Interesse – was bedeuten die neuen Leitungen hier für uns in Friesland?


mit Christian Völker, Mitglied des Arbeitskreis Energie im Landesverband Hamburg des BUND, Schwerpunkt Energieinfrastruktur und Wärmewende
In den Landkreisen Friesland und Ammerland sollen in den kommenden Jahren mehrere große Projekte zum Neubau von Gasleitungen in Deutschland realisiert werden. Die Planungsverfahren befinden sich in unterschiedlichen Stadien, das Erste kommt dieser Tage zum Abschluss, im kommenden Jahr rollen die Bagger.
Der Bau von Gasleitungen stellt einen großen Eingriff in die Landschaft dar, dabei ist oft kaum bekannt, was heute schon unter unseren Füßen existiert. Es soll angesprochen werden, warum die Region seit jeher und aktuell wieder ein Hotspot der Gaswirtschaft ist. Und wie sieht Leitungsbau konkret aus, was sind Fragen, zu denen die Menschen in der Region ihre eigene Position suchen sollten, bevor die Entwicklung über sie hinweg rollt.

26. September, 19:30 Uhr, Alte Feuerwehr Zetel

„Flüssig-Erdgas oder lass ich das?“ – Importiertes Leid und Investitionsruinen

mit Andy Georghiu, Koordinator des transatlantischen Anti-LNG Netzwerks und Mitbegründer deutsches Klimabündnis gegen LNG
Das erste LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde in einer Rekordgeschwindigkeit und unter Einschränkung der üblichen Einspruchs- und Beteiligungsrechte und

Umweltverträglichkeitsprüfungen errichtet und hat schon seit einiger Zeit den Betrieb aufgenommen, das zweite steht in den Startlöchern. Aber machen wir uns Gedanken darüber, woher eigentlich das Gas kommt, dass da in Wilhelmshaven ankommt und durch unsere Gasleitungen fließt?

Abgesehen davon, dass Gas als fossiler Energieträger ohnehin keine Zukunft haben kann und die teuren Terminals nicht nur in Wilhelmshaven Gefahr laufen, als Investitionsruinen zu enden, lenkt Andy Georghiu unseren Blick auch darauf, dass Flüssiggas (LNG) zum allergrößten Teil aus den USA kommt und es sich um Fracking Gas handelt – eine Fördermethode, wie sie umwelt- und menschenschädlicher nicht sein kann.

Fracking Flüssigerdgas ist die dunkle Seite unserer Gasversorgung – auf Kosten der Menschen, die in den Fördergebieten leben: Fracking ist eine Technik, um Erdgas, das in Gestein wie Schiefer eingeschlossen ist, zu fördern. Um das Gestein aufzubrechen, wird ein Gemisch aus Wasser, Sand, Säuren und Chemikalien unter großem Druck bis zu 5.000 Meter tief in den Boden gepumpt. Doch das Verfahren ist umstritten. Die teils hochgiftigen Chemikalien können ins Trinkwasser gelangen. Das macht die Technik unbeherrschbar.

Seit Jahren häufen sich auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimaschädlichkeit von fossilem Gas, dessen Hauptbestandteil Methan bei Entweichen in die Atmosphäre über einen Zeitraum von 20 Jahren eine bis zu 108-mal höhere Treibhauswirkung hat als CO2. Die negative Klimawirkung von LNG ist also signifikant.

Weitere Informationen zu den Aktionswochen und dem Gesamt-Programm:

https://www.zukunftwhv.com/index.php?e1=370&e2=461&mmname=Netzwerk %20Energiedrehscheibe%20WHV

Kontakt zur Klimagruppe: kontakt@klimagruppe-friesischewehde.de Klimagruppe Friesische Wehde / Sabina Fleitmann

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